Gesundheitstipps für Dicke

Fettleibigkeit als Gesundheitsrisiko

Fettleibigkeit kann leider zu vielen gesundheitlichen Problemen führen. Trotzdem ist Abnehmen für echte Fettfetischisten natürlich keine Alternative. Aber zum Glück gibt es viele Medikamente, altbewährte Hausmittel und Naturheilmittel, die für übergewichtige Menschen hilfreich sein können.

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wer weitere Gesundheitstipps hat oder über tiefergehendes medizinisches Wissen im Zusammenhang mit Adipositas verfügt, kann mir gerne schreiben.

Bluthochdruck

Um zu hohen Blutdruck zu senken, wird man um verschreibungspflichtige Medikamente in den meisten Fällen nicht herum kommen. Da ein Medikament alleine den Blutdruck oft nicht genug senkt, kommen häufig mehrere gleichzeitig zum Einsatz. Bei Übergewichtigen bietet sich die Kombination eines Sartans (wie z.B. Telmisartan oder Candesartan) mit einem Kalziumantagonisten (z.B. Amlodipin) an. Besteht zusätzlich zum Bluthochdruck auch noch eine erhöhte Pulsfrequenz, ist außerdem ein Betablocker (z.B. Metoprolol oder Bisoprolol) zu empfehlen.

Ist der Blutdruck nur leicht erhöht, kann man es zuerst mit Arginin versuchen. Die Aminosäure Arginin kann die Gefäße erweitern und auf diese Weise den Blutdruck senken. Allerdings muss das Arginin ausreichend hoch dosiert werden, um eine Wirkung zu erzielen. 3000 bis 5000 mg täglich sind dazu, am Besten in Form von Kapseln, einzunehmen.

Potenzschwäche

Durch das Übergewicht verschlechtert sich oft die Durchblutung und infolge dessen lässt auch die Potenz nach. Auch hier kann Arginin helfen, das für eine bessere Durchblutung sorgt. Bis zu fünf Gramm täglich sind empfehlenswert.

Gelenkbeschwerden / Arthrose

Das hohe Gewicht belastet natürlich auf Dauer die Gelenke und es kommt zu Schmerzen und Verschleiß­erscheinungen, besonders in Knie- und Hüftgelenken. Hier helfen Schmerzmittel wie beispielsweise Voltaren oder Naturheilmittel wie die Afrikanische Teufelskralle. Eine Pflanze, die in den Steppen Namibias und Südafrikas beheimatet ist und abschwellend, entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt. Üblicherweise nimmt man zwei Mal täglich eine Tablette mit je 480 mg Trockenextrakt aus Teufelskrallenwurzel zu sich.

Fettleber

Überernährung lässt die Leber schnell verfetten. Dies kann lange Zeit harmlos bleiben, aber auch zu Entzündungen der Leber und im schlimmsten Fall bis zum Leberversagen führen. Eine Fettleber verursacht keine Schmerzen. Sie ist aber mittels Ultraschall oder an veränderten Leberwerten bei Blutuntersuchungen zu erkennen. Um eine Fettleber zu bekämpfen, müssen zuerst die Ursachen behandelt werden. Für die Verfettung der Leber sind in erster Linie zu hohe Blutfettwerte oder zu hohe Blutzuckerwerte verantwortlich. Zur Senkung der Blutfette eignen sich Statine. Besonders Atorvastatin, welches nicht nur das Cholesterin senkt, sondern auch die Triglyceride. Bei erhöhten Blutzuckerwerten kommen sogenannte Antidiabetia (z.B. Metformin) zum Einsatz. Es gibt aber auch natürliche Alternativen. Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fischölkapseln enthalten sind, reduzieren die Bluttfette (insbesondere Triglyceride) ebenfalls. Bei einer täglichen Aufnahme von 2000 bis 3000 mg ungesättigter EPA- und DHA-Fettsäuren kann ein positiver Effekt erwartet werden. Auch Leinöl enthält viele Omega-3-Fettsäuren und ist gut für die Leber (1 Esslöffel pro Tag). Berberin, ein Stoff der aus der Berberitze-Pflanze gewonnen wird, senkt den Blutzucker. Die empfohlene Menge liegt bei 1000 bis 1500 mg täglich, aufgeteilt in zwei oder drei Dosen, die vor den Hauptmahlzeiten eingenommen werden.

( Zu viel Fischöl oder Leinöl oder zu hohe Dosen Berberin können bei Personen mit empfindlicher Verdauung allerdings leicht zu Bauchschmerzen und Durchfall führen. )

Daneben gibt es noch zahlreiche andere Naturheilmittel, die der Leber helfen:

Mariendistel
Ein Extrakt, der aus den Samen der Mariendistel gewonnen wird, ist als wichtigstes Naturheilmittel für die Leber zu nennen. Mariendisteln enthalten Silymarin. Ein Wirkstoffkomplex, der die Leber vor Giftstoffen schützt, die Leberzellen besser regenerieren lässt, antioxidativ wirkt und die Fettverdauung fördert. 300 bis 500 mg Silymarin täglich sind nützlich.
Artischocke, Löwenzahn, Kurkuma
Entscheidend sind vor allem die enthaltenen Bitterstoffe, die der Leber gut tun. Sie regen die Galleproduktion an und verbessern Verdauung und Stoffwechsel. Artischocke-, Löwenzahn- und Kurkuma-Extrakt stärken die Leber und fördern die Neubildung und Regeneration von Leberzellen. Liegt ein Verschluss der Gallenwege, beispielsweise durch Gallensteine vor, sollte man auf die Einnahme allerdings verzichten. Kurkuma regt die Produktion von Magensäure an und kann langfristig zu Reizungen der Magenschleimheit führen. Bei Magenproblemen oder Sodbrennen ist es deshalb weniger geeignet.
Cholin und Lecithin
Cholin und Lecithin beschleunigen den Abtransport von Fetten aus der Leber und wirken so einer Verfettung entgegen. Cholin ist der Hauptbestandteil des Lecithins und kann als Cholinbitartrat in Form von Tabletten oder gelöst mit flüssigem Lecithin (meist in Form von Weichkapseln) eingenommen werden. 500 bis 1500 mg Cholin täglich sind zu empfehlen.
Arginin und Ornithin
Diese Eiweißbausteine sind wichtig für den Leberstoffwechsel und die Entgiftung des Körpers von Stoffwechselendprodukten wie z.B. Ammoniak.
Vitamin E
Wirkt antioxidativ und entzündungs­hemmend. Soll laut einiger Studien bei entzündeter Fettleber helfen.
Magnesium, Zink, Selen
Bei einer Fettleber kommt es häufig zum Mangel von Magnesium, Zink oder Selen. Deshalb kann es sinnvoll sein diese Mineralstoffe in Form von Kapseln oder Tabletten zu sich zu nehmen.

Erhöhte Blutzuckerwerte / Diabetes

Wer von der Krankheit Diabetes betroffen ist, muss ärztlich behandelt werden. Mit Insulinspritzen oder Medikamenten. Ist der Blutzuckerwert allerdings nur grenzwertig erhöht (nüchtern 100 bis 120 mg/dl), kann man es mit Berberin versuchen (siehe auch Fettleber). Es gibt auch Empfehlungen, die besagen, dass hochdosierte Zimtextrakte, den Blutzucker senken. In einem Selbstversuch konnte ich das aber nicht bestätigen. Zimt hatte bei mir keinerlei Auswirkung auf den Blutzuckerwert. Mit 1500 mg Berberin täglich konnte ich hingegen feststellen, dass sich mein Nüchternblutzuckerwert (gemessen morgens nach dem Aufstehen) um durchschnittlich etwa 10 % senken ließ.

Nachtrag: Ein erneuter Versuch mit Ceylon-Zimt konnte bei mir den Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c) unerwartet doch senken. Es ist wohl eine sehr große Menge Zimtextrakt notwendig. Mindestens 1500 mg Extrakt (10:1) täglich. Das entspricht 15 Gramm Zimtpulver. Die zusätzliche Einnahme von Chrom ist ebenfalls hilfreich.

Gallensteine

Fettstoffwechselstörungen und erhöhte Bluttfettwerte begünstigen die Entstehung von Gallensteinen. Diese können Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz und starke Schmerzen auslösen, die vom Bauchraum aus krampfartig in Rücken und Brust ausstrahlen. Gallensteine entstehen meist in der Gallenblase. Nach fettreichen Malzeiten, werden sie oft mit der Gallensäure aus der Gallenblase hinaus in den Gallengang gespült und können dort zu Schmerzen oder einer Verstopfung der Gallenwege führen. Die Steine müssen dann schnellstens endoskopisch aus dem Gallengang entfernt werden. Häufig ist es zudem nötig die ganze Gallenblase operativ zu entfernen. Leider gibt es gegen Gallensteine keine wirksamen Medikamente oder Naturheilmittel. Wer unter Gallensteinen leidet, sollte stark fetthaltige Nahrungsmittel vermeiden sowie auf Fischölkapseln besser verzichten.

Sodbrennen

Gegen gelegentliches Sodbrennen helfen beispielsweise Mittel wie Maaloxan, Gaviscon Dual oder Bullrich Salz, welche überschüssige Magensäure binden und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Für eine dauerhafte Behandlung ist Pantoprazol geeignet, das täglich eingenommen werden muss und für das man ein Rezept vom Arzt benötigt.

Entzündungen im Analbereich

Entzündungen und Juckreiz im Analbereich, die durch häufigen Durchfall, Hämorriden oder langes Sitzen entstehen, können gut mit Salben wie Multilind von Stada oder mit Hamamelissalben (z.B. Hametum) behandelt werden.

Arteriosklerose

Die krankhafte Einlagerung von Cholesterin und anderen Fetten sowie Calciumphosphat in die innere Wandschicht arterieller Blutgefäße bezeichnet man als Arteriosklerose. Durch die so verengten Gefäße kann das Blut nicht mehr richtig fließen und es kann zu Sauerstoffunterversorgung, Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. Das Risiko der "Arterienverkalkung" steigt durch erhöhte Cholesterin- und Bluttfettwerte, so wie sie häufig bei übergewichtigen Personen zu finden sind. Durch die Einnahme von Medikamenten lassen sich die Bluttfette reduzieren. Meistens kommen hierbei so genannte Statine zum Einsatz. Da Statine im Ruf stehen den Q10- und K2-Spiegel im Blut zu senken, sollte man gleichzeitig entsprechende Vitaminpräparate zu sich nehmen, weil sonst unerwünschte Nebenwirkungen auftreten könnten (mindestens 200 mg Q10 und 200 µg K2 täglich).

Auch hochdosierter Artischockenextrakt kann den Cholesterinspiegel senken.

In letzter Zeit wird allerdings immer öfters daran gezweifelt, ob Cholesterin wirklich der alleinige Auslöser der Arteriosklerose ist. Manche Stimmen behaupten, dass dafür eher ein zu hoher Homocysteinspiegel in Frage kommt. Der Homocystein-Bluttest wird bislang in Deutschland leider nicht von den Krankenkassen übernommen und so wird der Homocysteinwert von den meisten Ärzten standardmäßig gar nicht überprüft. Dies ist insbesondere deshalb sehr schade, da sich zu viel Homocystein im Blut auf einfache Weise, durch die Einnahme von Vitamin B6, B12 und Folsäure, senken ließe.

Außerdem nützlich, um Arteriosklerose vorzubeugen: Arginin (3-5 Gramm täglich) sowie Q10 und K2 (Dosierung siehe oben). Arginin verbessert die Durchblutung. Q10 hält die Gefäßwände elastisch und K2 soll, nach neueren Forschungen, eine Einlagerung von Calcium verhindern.

Schlafapnoe (nächtliche Atemprobleme / Schnarchen)

Bei der Schlafapnoe kommt es im Schlaf immer wieder zu gefährlichen Atemaussetzern. Die Ursache dafür sind meist verengte Atemwege. Bei Übergewicht kann Fett in den oberen Atemwegen eingelagert sein, die dadurch verengt werden. Etwa 80 Prozent aller Patienten mit Schlafapnoe sind übergewichtig.

Der Körper erhält dann nachts zu wenig Sauerstoff, so dass der Sauerstoffgehalt im Blut absinkt. Kohlenstoffdioxid sammelt sich im Gewebe und Blut an. Dies wird vom Körper registriert. Als Folge davon erwacht der Betroffene und holt plötzlich tief Luft. Dies ist häufig mit einem lauten Schnarchgeräusch verbunden. Auf diese Weise kann es zu zahlreichen Weckreaktionen pro Nacht kommen, die einen erholsamen Schlaf unmöglich machen, obwohl sie der Betroffene gar nicht bewusst wahrnimmt.

Die Schlafstörung kann ernste Folgen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder erhöhte Tagesmüdigkeit mit unwillkürlichem Einschlafen haben. Die Gefahr für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes steigt. Der Körper befindet sich ständig im Ausnahmezustand und wird von Stresshormonen überflutet.

Meistens wird eine Beatmung mit einer speziellen Maske empfohlen. Der Betroffene legt nachts eine Atemmaske an, die über einen Schlauch mit einem Gerät verbunden ist, das mit leichtem Überdruck Raumluft in Nase oder Mund bläst. So bleiben die Atemwege geweitet und die Luftzufuhr wird nicht unterbrochen.

Um die Schlafapnoe zu diagnostizieren und die Höhe des benötigten Überdruckes festzustellen, der bei jedem Patienten individuell verschieden ist, sind normalerweise mindestens zwei Nächte in einem Schlaflabor nötig.

Vitamin-D-Mangel wegen fehlender UV-Strahlung

Als gut genährter Fettfetischist kommt man natürlich nicht oft nach draußen, sondern bleibt lieber zuhause und stopft sich das Bäuchlein voll. So kann es, aufgrund von fehlendem Sonnenlicht, leicht zu einem Mangel an Vitamin D kommen. So war es auch bei mir. Erst nach der Einnahme von 3.000 I.E. (internationale Einheiten) täglich, das entspricht 75 µg, erhöhte sich mein Vitamin-D-Spiegel auf einen ausreichend hohen Wert (durch Bluttest beim Arzt bestätigt). Dabei sollte man natürlich Magnesium und K2 nicht vergessen. Denn diese sind für die Verwertung von Vitamin D im Körper notwendig. Ich empfehle ca. 200 mg Magnesium und 200 µg Vitamin K2 pro Tag als Nahrungsergänzung.